16. Mai 2024

Innovation.Day

Zielgruppe

Der INNOVATION DAY richtet sich gezielt an Menschen, die sich für Innovations- und Trendmanagement interessieren und/oder konkret in diesen Bereichen arbeiten. Er kann aber auch wirkungsvoll als unternehmensübergreifende Weiterbildung genutzt werden, um den Zukunftsmut der gesamten Belegschaft zu stärken.

Hat der 6. Kondratieff schon begonnen?

Ja, allerdings streiten sich die Gelehrten über den Zeitpunkt. Fest steht, dass jeder Kondratieff-Zyklus durch einen “Trigger-Moment” initiiert wird. In diesem Fall könnten wir die Pandemiejahre als einen solchen Trigger-Moment ansehen, denn in diesen Jahren wurde klar: Die Gesundheit des Menschen steht im Mittelpunkt. Ihr wurden – zunächst – alle anderen Lebensbereiche untergeordnet. Im Windschatten der Pandemie hat sich jedoch zeitgleich die Arbeitswelt radikal gewandelt – hin zu einer hybriden Arbeitswelt, die unter völlig neuen Voraussetzungen funktioniert, als die Arbeitswelt in Präsenz. Wenn wir die Pandemie als den Trigger-Moment annehmen, so stehen wir aktuell ganz am Anfang eines neuen Zyklus, der voraussichtlich die nächsten 50-70 Jahre gestalten wird. Wir erleben also einen historischen Umbruch, der von einem tiefgreifenden sozialen Wandel begleitet wird. Typische Merkmale, die darauf hindeuten, dass wir uns von einem Zyklus in den nächsten bewegen. Diese Umbrüche haben weitreichende Folgen, die wir heute noch gar nicht in Gänze abschätzen können. Doch wir müssen sie als solche erkennen können, um sie produktiv und pro-aktiv gestalten zu können.

Warum sollte unser Unternehmen teilnehmen?

Den Umgang mit der aktuellen Veränderungsdynamik haben wir nirgends gelernt. Der größte Transformationsprozess der Gegenwartsgeschichte stand auf keinem Lehrplan und wer sich nicht regelmäßig mit Veränderungsdynamiken beschäftigt, wird eine Form der Verwirrtheit spüren, die der Zukunftsforscher Alvin Toffler schon 1969 als “Zukunftsschock” bezeichnete – als die völlige Desorientierung von Menschen, die in zu kurzer Zeit zu viele Veränderungen durchmachen müssen. Menschen im Zukunftsschock sind gestresst, perspektivlos und oft nicht in der Lage, die Gegenwart pro-aktiv zu gestalten. Der INNOVATION DAY hilft, die Veränderungsdynamiken vom “Big Picture” ausgehend zu verstehen und sich gleichzeitig wichtige Kompetenzen anzueignen, die einen möglichen Zukunftsschock nicht nur heilen, sondern ihn im optimalen Fall auch gänzlich verhindern.

Welche Vorteile bietet uns eine Teilnahme?

Der INNOVATION DAY beantwortet die Sinnfrage der aktuellen Veränderungsdynamik durch die Vorstellung des “6. Kondratieffs” und setzt so die aktuellen Geschehnisse in einen größeren Zusammenhang. Dieser ist notwendig, um dann individuell und/oder im Unternehmenskontext die Veränderungsdynamiken der VUCA-Welt gestalten zu können. Melanie Vogel war eine der ersten, die den VUCA-Begriff in Deutschland einführte und hat bereits 2016ff preisgekrönte Bücher geschrieben, welche den Umgang mit der Veränderungsdynamik in den Mittelpunkt stellten und pragmatische Lösungen anboten. Jede Teilnehmerin/jeder Teilnehmer erhält nicht nur wichtiges Wissen von Melanie, sondern auch viel Inspiration und Zukunftsmut für die kommenden Monate.

Die postkonsume Wirtschaft: Programm

Die post-konsume Wirtschaft

Der Begriff der “Postkonsumen Wirtschaft” weist auf die Idee hin, dass sich Gesellschaft und Wirtschaft von einem Modell des exzessiven Konsums und der Verschwendung hin zu einem nachhaltigeren und ressourceneffizienten Modell entwickeln. Unter diese Theorie lassen sich auch einige der 17 Sustainable Development Goals der UN subsumieren. Der Fokus dieses Wirtschaftsmodells liegt auf der Verlängerung der Lebensdauer von Produkten und Ressourcen und dem möglichen Übergang zu einem Kreislaufwirtschaftssystem. Die Ökonomin Kate Raworth und die Zukunftsforscherin Hazel Henderson haben hierzu interessante Modelle entworfen, die gleichsam einen Rahmen bieten könnten für den emergierenden 6. Kondratieff – eine neue lange Welle der Konjunktur und des Wohlstandes.

Disruption – radikal neu.

Der Begriff der “schöpferischen Zerstörung” wurde von dem Ökonomen Joseph Schumpeter geprägt und beschreibt einen Prozess der wirtschaftlichen Entwicklung, bei dem radikal neue Innovationen und technologische Fortschritte alte Geschäftsmodelle und etablierte Industrien obsolet machen. Schumpeter argumentierte, dass dieser disruptive Prozess der schöpferischen Zerstörung ein wesentlicher Motor für wirtschaftliches Wachstum und Fortschritt sei. Allerdings gibt es auch Herausforderungen im Zusammenhang mit der schöpferischen Zerstörung, wie z.B. Arbeitsplatzverluste und soziale Disruption. Dieser Vortrag führt ein in die Idee der schöpferischen Zerstörung und zeigt auf, wie man sie produktiv nutzen und gleichzeitig auch die in ihr enthaltenen Herausforderungen sinnvoll lösen kann.

Zukunft entsteht aus Krisen

“Es ist keine Schande, in eine Krise zu geraten. Aber es wäre ein Fehler, sie nicht zu nutzen.” So schreibt es der Autor und Journalist Geseko von Lüpke. Und so lässt es auch die Deutung des chinesischen Schriftzeichens für “Krise” vermuten, das gleichzeitig “Chance” bedeutet. Was recht einfach klingt, ist in Wahrheit ein echtes Unterfangen, denn sowohl staatliche Institutionen als auch die Menschen selbst tun sich schwer, angemessen auf Krisen zu reagieren. Blinder Aktionismus oder “Kopf in den Sand” sind nur zwei von unendlich vielen Reaktionen auf Krisen, die nicht geeignet sind, aus ihnen das Beste herauszuholen. Dieser Vortrag bietet einen holistischen Blick auf Krisen, in denen gleichsam schon Neuausrichtung und Kreativität gegenüberstehen, die am Beginn eines möglichen 6. Kondratieffs innovativ genutzt werden können.

Die Feinde des Neuen

Wie entsteht das Neue – und warum widersetzen sich so viele Menschen dem Unbekannten? David Bohm ist einer von vielen, der unter anderem über die “Implizite Ordnung” zeigt, wie Weltbilder entstehen, die das Neue zulassen oder auch nicht. In Zeiten disruptiver Übergänge – z.B. von einem Kondratieff-Zyklus in den nächsten – geraten Weltbilder ins Wanken. Ganze Gesellschaften reagieren darauf, das zeigt die Geschichte, mit extremen Bewusstseinszuständen, die sich in der Bevölkerung nicht selten wie ein Flächenbrand ausbreiten. Dieser Vortrag adressiert die Neophobie – die Angst vor dem Neuen – und zeigt unterschiedliche Perspektiven, wie es zu dieser Angst kommt und welche Strategien möglich sind, mit Neophobikern im Unternehmenskontext umzugehen.

Den Zufall nutzen

Zufall, Serendipity, ist ein Kunstwort, dessen Ursprung auf Horace Walpole (1717-1797) zurückgeht, der schon damals erkannte: Manche Entdeckungen sind unerwartet. Umso mehr, je volatiler und unberechenbarer die Zeiten sind. Auch Nassim Nicholas Taleb und Clayton Christensen haben sich mit dem Zufallsprinzip befasst. Während der eine den Zufall als “Narrenspiel” betrachtet, ist er für den anderen eine beherrschbare Strategie. In diesem Vortrag lernen die Teilnahmenden beide Sichtweisen kennen und erhalten praktische Tipps, wie man mit Zufällen umgehen oder sie sogar provozieren kann, denn das Neue kommt nicht immer “mit Ansage”, sondern es emergiert auch “zufällig” aus dem Alten heraus, das sich durch Verschiebungen im Außen als plötzlich nicht mehr zukunftstauglich erweist.

Die Kraft des Zweifels

Niemand zweifelt gern – schon gar nicht unser Gehirn, das Routinen und Muster liebt. In veränderungsreichen Zeiten müssen diese Muster jedoch hart erarbeitet werden – und meistens sind sie flüchtig, weil der Endpunkt der übergeordneten Transformation noch nicht erreicht ist. Solche Phasen sind immer von Zweifeln begleitet, die wir im Regelfall als nicht zweckdienlich ansehen und darauf mit Mikromanagement und zusätzlichen Kontrollmechanismen reagieren. Tatsächlich jedoch sind Zweifel im Innovationskontext nicht nur ein notwendiger Begleiter, sondern sogar ein Erfolgsfaktor. Jeder Moment des Zweifelns signalisiert uns: Der Status quo ist kaputt – jetzt sind Denken und Kreativität gefragt.